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Viele angehende Thru-Hiker fragen sich bei der Appalachian Trail Planung, wie lange es dauert die 3600 km zu absolvieren. Auch die Frage nach dem besten Startdatum ist immer wieder eine Frage, über die sich die Geister scheiden.
Appalachian Trail Planung: Wie viele Kilometer sollte man täglich auf dem Appalachian Trail zurücklegen?
Wie viel Zeit es in Anspruch nimmt, den Appalachian Trail zu wandern, hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab. Wenn man in Betracht zieht, daß man als Europäer höchstens ein 6-monatiges Visum zum Aufenthalt in der USA bekommt, grenzt das die Zeit schon enorm ein. Man darf einfach nicht länger als sechs Monate brauchen. Wer es in diesen sechs Monaten nicht geschafft hat, den Weg zu gehen, der schafft es gar nicht mehr.
Aber die gute Nachricht ist, daß sechs Monate in der Regel absolut ausreichend sind. Die meisten Thru-Hiker, die bis zum Ende durchhalten, benötigen im Schnitt etwa 5 1/2 Monate. Errechnet man die durchschnittliche tägliche Distanz, so sind das 20 km pro Tag. Das hört sich nach einer ganzen Menge an, ist es aber nicht wirklich. Denn darin sind noch nicht die sogenannten „Zero-Days“ enthalten, die Tage, an denen man sich irgendwo ausruht (meistens in Trail-Städten). Auch Tage, an denen man, vor allem zu Beginn des Trails, wesentlich weniger Kilometer pro Tag schafft, sind hier nicht mit einbezogen.
Aller Anfang ist schwer
Die meisten Menschen, die den Trail von Süden nach Norden gehen, starten in Georgia mit Tagen, an denen sie recht wenig Kilometer zurücklegen. Der Grund dafür ist, daß das Terrain in Georgia und North Carolina ziemlich anspruchsvoll ist. Der Trailverlauf lässt keine noch so unbedeutende Anhöhe oder Berg aus. Ein Sprichwort auf dem Trail sagt: „Wenn du auf dem Trail die Orientierung verlierst, und nicht weisst wohin, gehe bergauf.“. Das ist keine Übertreibung, sondern brutale Realität.
Das ungewohnt bergige Terrain lässt schon viele angehende Wanderer verzweifeln. Ein großer Teil von ihnen gibt schon in den Bergen Georgias auf und fährt wieder nach Hause. Wer dennoch durchhält, merkt nach den ersten ein bis zwei Wochen, daß sein Körper sich an die täglichen Strapazen anpasst. Niemand muß topfit sein, wenn er oder sie sich auf den Trail begibt. Der Trail selbst ist es, der den Wanderer in Form bringt.
Die Kilometer werden mehr
Wer also durchhält bemerkt die neue Kraft, die dafür sorgt, daß die Wandertage länger und die Anzahl abgelaufener Kilometer höher werden. Spätestens in Virginia hat sich der Körper dann komplett an den Trail gewöhnt und man beginnt die Kilometer, die durchschnittlich in den ersten Trailwochen gefehlt haben, aufzuholen. Auch das Terrain wird einfacher. Virginia ist zwar nicht flach, aber das sinnlos auf und ab der ersten beiden Staaten hat hier ein Ende.
Gegen Ende des Trails reduziert sich die Menge an täglich gelaufenen Kilometer allerdings wieder. Man beginnt, die Kilometer zu spüren, die hinter einem liegen und das Terrain wird härter. Sehr viel härter. Wer sich in den vorangegangenen Staaten durch Tage mit 50 oder 60 km ausgezeichnet hat, gibt sich nun mit 15 km pro Tag in den White Mountains in New Hampshire völlig zufrieden.
Beharrlichkeit zahlt sich aus
Aus diesen Faktoren ergibt sich dann eine durchschnittliche tägliche Kilometeranzalh von rund 32 km pro Tag, Ruhetage mitgerechnet etwa 5 1/2 Monate ausmacht. Und diese Zeit sollte man sich auch unbedingt nehmen. Wer den Trail so schnell wie möglich hinter sich bringen will, hat den Sinn, der hinter dieser Reise steckt, nicht verstanden.
Natürlich gibt es auch Wanderer, die anfangs bummeln, zu viele Zero-Days in den Trail-Städtchen verbringen, in denen Pizza und Bier einfach zu verlockend ist. Diese Wanderer merken irgendwann, daß ihnen die Zeit davon rennt, weshalb sie versuchen, irgendwann das Tagespensum auf ein ungesundes Maß zu erhöhen. Verletzungen und das Ende der Wanderung sind dann nur allzu oft die Folge.
Wer ernsthaft seine Appalachian Trail Planung erfolgreich gestalten möchte, der sollte seine Tage und seine Distanzen gut planen. Auch mindestens alle zwei Wochen einen Zero-Day einzulegen sollte bei der Planung berücksichtigt werden. Dann sollte man es ohne Probleme in den gesetzten sechs Monaten schaffen können.
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