Appalachian Trail Übersicht

Geschichte

Es war Benton MacKaye, dem die erste Idee zu einem zusammenhängenden Wanderpfad über die Appalachen kam. 1921 veröffentlichte er seine ehrgeizige Vision. Der Pfad selbst war allerdings nur der Kern eines weitaus größeren Projektes, welches allerdings nie realisiert wurde. Immerhin fand er 1925 genug Unterstützung und gründete mit Gleichgesinnten die Appalachian Trail Conference, welche sich um die Umsetzung kümmern sollte.

Es ging nur sehr langsam voran, bis Myron Avery, ein Anwalt aus Washington, Vorsitzender der ATC wurde. Aufgrund von Differenzen bei den Vorstellungen über den Trail kam es zwischen Avery und MacKaye zu massiven Streitigkeiten, welche darin gipfelten, daß MacKaye sich fast komplett aus der A.T. Organisation zurückzog. 1937

Schließlich folgte Avery Perkins als Leiter des ATC und unter seiner Führung die Entwicklungsbemühungen für den A.T. gestiegen, wenn auch auf Kosten interner Streitigkeiten. Während die Fortschritte auf dem Weg fortgesetzt wurden, setzten sich Avery und MacKayes Visionen für das, was der A.T. war und sollte zusammenstoßen. Averys pragmatischere Idee für den Weg als Mittel, die Berge für die Massen zugänglicher zu machen, stimmte nicht mit der romantischeren Vision des MacKaye überein. Die Fehde gipfelte schließlich im Jahr 1935, als MacKaye einen Großteil seiner Aufmerksamkeit von der A.T. und gegenüber anderen Projekten. Unabhängig davon hat die A.T. wurde schließlich am 14. August 1937 als durchgehender Fußweg von Georgia nach Maine verbunden. Die Arbeiten waren jedoch noch lange nicht abgeschlossen.

Benton MacKaye und Myron Avery Quelle: via wikipedia
Benton MacKaye (l.) und Myron Avery (r.)

Im folgenden Jahrzehnt war der Weg mit Herausforderungen behaftet. Ein Hurrikan im Jahr 1938 beschädigte Teile des Weges im Norden schwer. Im selben Jahr genehmigte der Kongress die Erweiterung des Blue Ridge Parkway, der letztendlich fast 120 Meilen Wanderweg verdrängen würde. Konflikte mit der Spur, die durch privates Land lief, begannen auch aufzutreten. Mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs wurde der Fortschritt auf der Spur für einen Großteil des Jahrzehnts mehr oder weniger gestoppt, und die Bemühungen vieler Freiwilliger konzentrierten sich auf den Krieg.

1948 hauchte jedoch ein Mann namens Earl Shaffer der Spur neues Leben ein. Shaffer, ein Veteran des Zweiten Weltkriegs, machte sich auf den Weg zur A.T. und wurde der erste Durchwanderer in der Geschichte – eine Leistung, die zu dieser Zeit für unmöglich gehalten wurde. Nach dem Krieg konnten die Trail-Bemühungen neu ausgerichtet werden. Schließlich erklärte Avery 1951 den A.T. offen als durchgehender Fußweg.

Während der 1950er und 1960er Jahre wurde die Arbeit am Trail fortgesetzt und sein Weg verfeinert. Die externen Entwicklungen drangen in den Korridor der AT ein und veranlassten die Flugverkehrskontrollbehörde, gesetzgeberische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Unter der Leitung der beiden ATC-Vorsitzenden Stanley Murray und Murray Stevens (die nach dem plötzlichen Tod von Avery die Regierung übernahmen) begannen die Arbeiten zur Formulierung von Bundesgesetzen, die den Schutz des A.T. Gang. Ihre Bemühungen machten sich 1968 bezahlt, als Präsident Lyndon B. Johnson das Gesetz über das National Trails System unterzeichnete, das den Appalachian Trail zum ersten National Scenic Trail unter dem National Park System (NPS) machte. Dieses Gesetz würde den langen und mühsamen Prozess des offiziellen Erwerbs und der Platzierung des A.T. entlang der Bundesländer – ein Prozess, der erst 46 Jahre später im Jahr 2014 offiziell abgeschlossen werden würde.

Trail Terminologie

Appalachian Trail Übersicht - Seite eines Shelter Books

Wie jeder Fernwanderweg, so hat auch der Appalachian Trail seine ganz eigene Trailkultur entwickelt. Über den Lauf der Jahre haben Wanderer, Trail-Maintainer und Freiwillige diesem Pfad ihren Stempel aufgedrückt. Auch der ständige Wechsel zwischen manchmal tagelanger Wildnis und der Nähe zur Zivilisation, wann immer man auf eine Straße trifft, bereiteten dem Appalachian Trail ein ganz besonderes Flair.

Diese Trail-Kultur schlägt sich natürlich auch in der Sprache nieder. Spricht man nach mehreren Monaten mit einem Thru-Hiker, so werden normalen Menschen Begriffe und Abkürzungen an den Kopf geworfen, die manchen Uneingeweihten ratlos zurücklassen: „Was wollte der mir da gerade erzählen?“

Wir haben hier eine Liste erstellt, welche die gängigsten Trail-Begriffe für Nicht-Wanderer erklärt. Wenn wichtige Begriffe fehlen sollten, schreibt uns einfach über Facebook.

Freiwilligenarbeit

Seit die Idee des Appalachian Trails entstanden ist, wurde er von einer Gemeinschaft selbstloser und ansonsten gewöhnlicher Personen aufgebaut. Sie bemühen sich auch heute noch, den Trail und alles, was er für so viele Menschen bedeutet, am Leben zu erhalten. Ohne die zahllosen Stunden, die diese Freiwilligen investeiert haben, wäre ein Erhalt des Trail unmöglich.

Die Freiwilligen sind das Herz und die Seele des Appalachian Trails. Oft sind es ehemalige Thru-Hiker, die beschlossen haben, auf diese Weise dem Trail etwas zurückzugeben. An dieser Haltung erahnt man diesen faszinierenden Bann, den der Trail auf die Menschen ausübt.

Es gibt verschiedene Arten von Freiwillgenarbeit rund um den Trail. Wir stellen hier die gängigsten vor und sprechen später in separaten Beiträgen detailliert darüber. (In Kürze)

Trail Magic

Trail Magic
Eine Gruppe ehemaliger Thru-Hiker veranstaltet Trail Magic für andere Wanderer

Der Begriff Trail Magic beschreibt ein riesiges, mysteriöses Feld. Hier treffen sich Mythen, Legenden und ganz handfeste Arbeit und vermischen sich zu einer einzigartigen Hingabe. Trail Magic beschreibt zum Beispiel wundersame Wendungen in schlechten Stunden. Oder Kleinigkeiten, wie eine Dose Cola an einem heißen Tag am Wegesrand. Oder natürlich die Menschen, die ihre Freizeit opfern, um sich an Trailkreuzungen zu stellen und die müden Wanderer mit Essen, Trinken und allerlei anderen Dingen eine Freude zu machen. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: Diese Menschen waren an vielen Tagen eine unschätzbare Motivation.

Mehr über Trail Magic findet ihr hier (In Kürze).

Trail Angels

Während Trail Magic den Umstand beschreibt, beschreibt die Bezeichnung Trail Angels die Menschen. Das sind entweder die Leute, die mit dem eben erwähnten Trail Magic am Wegesrand stehen. Oder wunderbare Personen, die ihre Telefonnummern an Kreuzungen und Guidebooks hinterlegen, damit Thru-Hiker, die Hilfe oder z.B. eine Fahrt in die nächstgelegene Stadt benötigen, mit ihnen Kontakt aufnehmen können. Oder es sind so schillernde Trail-Ikonen wie Miss Janet, eine Hostelinhaberin, die mit so unglaublich viel Hingabe und Güte das Leben auf dem Trail für Thru-Hiker besonders machen. Es gibt viele unterschiedliche Trail Angels. Wir stellen einige von ihnen hier vor (In Kürze).

Trail Maintainer

Sie sind die Praktiker des Trails. Oft organisiert in den örtlichen Appalachian Trail Clubs und verstärkt durch Freiwillige, kümmern sie sich um den Erhalt des Trails.

Der Appalachian Trail ist kein befestigter Weg. Er ist ständig den Launen der Natur und den Elementen ausgesetzt. Trail Maintainer sorgen dafür, daß der Trail durchgehend begehbar bleibt und kümmern sich um die Instandhaltung der Shelter. Hunderttausende Stunden Arbeit werden jedes Jahr durch diese Menschen in den Trail investiert. Mehr darüber erfahrt ihr hier (In Kürze).