
Titel: Keen Karraig Review
Quelle: Mona Mou via Mona Mou Photography | All Rights Reserved
Beim ersten Anprobieren fiel uns als erstes der bequeme Sitz auf, auch wenn der Stiefel sich unangenehm steif anfühlte. Das sollte sich aber noch ändern, wie wir später feststellen durften.
Die Schnürung war ebenfalls zuerst etwas gewöhnungsbedürftig. Sie besteht aus einem umlaufenden Heel-Lock System mit zusätzlichen Feststellösen. Diese Ösen empfanden wir zuerst etwas umständlich. In vielen Situationen hat sich dieses System dann allerdings als eine große Erleichterung erwiesen.
Das Fußbett selbst ist relativ breit gehalten, mit viel Platz in der Zehenbox. Für meine breiten Füße war das nahezu perfekt, da ich in vielen anderen Stiefeln durchaus Probleme mit den Zehen hatte. Das geräumige Platzangebot geht allerdings etwas auf Kosten der Stabilität, da schmalere Füße in der Zehenbox hin und her rutschen können.
Das Fußbett besteht zuoberst aus einem herausnehmbaren, metatomischen Dual-Density-EVA-Fußbett. In der Regel wechsle ich dieses Element nach etwa 1000 km aus, da die meisten Exemplare dann ziemlich durchgelaufen sind. Überraschenderweise hielt die Keen Sohle wesentlich länger duch. Ein Austausch war bis heute noch nicht notwendig. Unter diesem Bett findet sich eine dämpfende PU-Mittelsohle für stabilen Komfort und die KEEN.ALL-TERRAIN + Gummiaußensohle als Abschluss.
Das klingt alles nach einem durchdachten und hochwertigen Stiefel. Doch erst im Einsatz zeigt sich, ob der Keen Karraig das auch wirklich ist.

Qualität
Der Keen Karraig wird in Europa hergestellt. Keen legt großen Wert darauf, das als Qualitätsmerkmal zu erwähnen. Auf den ersten Blick ist der Stiefel auch tatsächlich hervorragend verarbeitet. Stabile Nähte, saubere Verklebungen und ein qualitativ hochwertiges Griffgefühl. Sogar der Geruch ist sehr angenehm, denn etliche andere Stiefel riechen Anfangs noch nach Chemikalien.
Wir sind bei neuen Schuhen grundsätzlich aber sehr skeptisch, denn oft mussten wir erleben, daß sich Schuhe, die erst ganz toll ausgesehen haben, als furchtbarer Flop herausgestellt haben und uns quasi nach ein paar hundert Kilometern buchstäblich von den Füßen gefallen sind.
Nicht so der Karraig. Wir sind wirklich, ehrlich und aufrichtig überrascht, wie robust und unverwüstlich sich der Karraig nach den ersten 1000 km erwiesen hat. Wir waren damit auf Straßen unterwegs, auf matschigen Feldwegen und extrem steinigem Gelände, um dem Stiefel alles abzufordern. Das Ergebnis? Wir waren begeistert. Aber der Reihe nach.
