Heute zeigen wir den 3. Tag der Wanderung unseres guten Freundes „Spielberg“ mit seinem ausgezeichneten Videotagebuch. Die Entscheidung, so ein Videotagebuch zu führen, ist nichts, was allgemein auf die leichte Schulter genommen werden kann. Es bedeutet, sich zum einen jeden Tag, bei Wind und Wetter, hinzustellen und die Kamera auszupacken. Außerdem bedeutet es endlose Stunden abends im Camp und in der Stadt, um das Material zu schneiden und hochzuladen. Er musste sich an vielen Tagen dazu zwingen. Umso beeindruckender, daß er es tatsächlich jeden Tag geschafft hat und uns damit diese wunderbaren Aufnahmen beschert hat.
Die Nacht im Gooch Mountain Shelter war nicht wirklich erholsam für Spielberg. In der Nacht hat es stundenlang geregnet. Das hat dazu geführt, daß seine Ausrüstung, sein Zelt, seine Kleidung, einfach alles, nass ist. Was nicht vom Regen nass wurde, wurde von der hohen Luftfeuchtigkeit feucht und klamm. Wirklich unangenehm. Auch der Schlaf wollte sich nicht einstellen. Auf dem Trail muß man sich einen völlig neuen Rythmus angewöhnen. Es wird Anfang März in den Bergen Georgias etwa um 19 Uhr dunkel. Das ist dann Hiker Midnight. Jeder kriecht in sein Zelt oder Hängematte und versucht zu schlafen. Aber alles istg immernoch viel zu neu, zu aufregend, zu ungewohnt. Also liegen die Wanderer wach im Dunkeln, drehen sich auf der unbequemen Isomatte hin und her und versuchen einzuschlafen. Mehr als ein paar Stunden dösen ist aber bei vielen nicht zu erreichen.
Also geht es am nächsten Morgen weiter, mit der härtesten Anfangsetappe: Blood Mountain. Der Berg trägt seinen Namen zurecht. Eigentlich bekam er seinen Namen durch eine blutige Schlacht zwischen zwei Indianerstämmen. Für die Wanderer allerdings bedeutet er, Blut und Wasser zu schwitzen. Der Aufstieg ist steil und schier endlos. Es ist die erste von dutzenden Herausforderungen auf dem Weg nach Maine.
Aber wie es immer ist auf dem Trail: Man wird für jede Strapaze belohnt. Der Ausblick von Blood Mountain ist atemberaubend. Berge und Wald soweit das Auge reicht. Und nach dem nicht minder steilen Abstieg erreicht man dann das erste Mal wieder die Zivilisation: Neels Gap. Eigentlich nur eine Straße, an deren Rand der berühmte Outfitte Mountain Crossings steht. Aber dort gibt es Fertigpizza, kalte Getränke und die Möglichkeit, sich mit anderen Wanderern eine kleine Hütte zu mieten, um endlich mal wieder vernünftig schlafen zu können. Und duschen zu gehen.