Titel: Beelitz-Heilstätten
Quelle: Alice12 via Pixabay | Pixabay License
Zwischen Geschichte und Verfall
Verlassene Krankenhäuser, alte Fabriken: Lost Places sind seit vielen Jahren DAS Ausflugsziel für alle, die vom Ungewöhnlichen angezogen werden! Allerdings sind viele dieser geschichtsträchtigen Orte aus gutem Grund nicht für die Öffentlichkeit zugänglich, denn oft stehen die alten Gemäuer kurz vor dem Verfall. Doch es gibt gute Nachrichten: Viele der vergessenen Gebäude bieten sich sehr wohl für eine einzigartige Tour an! Dabei erwarten euch nicht nur atemberaubende Fotokulissen, sondern auch Nervenkitzel pur…
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Der einzige Freizeitpark der DDR
1969 eröffnete anlässlich des 20. Jahrestages der Gründung der einzige Freizeitpark der DDR: Der Kulturpark Plänterwald im Berliner Bezirk Treptow-Köpenick. Rund 1,7 Millionen Besucher stürzten sich bis zur endgültigen Schließung im Jahr 2002 jährlich ins bunte Treiben. Das Highlight: Das 45 Meter hohe Riesenrad!
Inzwischen ist der verlassene Erlebnispark als Spreepark Berlin bekannt. Trotz oder vielleicht gerade aufgrund seines langsamen Verfalls, lockt das Gelände weiterhin eine Menge neugierige Menschen an! Von der Wildwasserbahn über das legendäre Riesenrad bis hin zur Achterbahn steht hier immer noch alles genau so wie vor 40 Jahren – nur eben etwas heruntergekommen.
Für Fans von Lost Places ist der menschenleere Vergnügungspark deshalb definitiv ein Muss! Doch ihr solltet euch beeilen… Voraussichtlich 2026 soll der Spreepark Berlin nämlich als „Kunst- und Kulturpark“ neueröffnet werden.
Fun Fact: Die einzigartige Kulisse diente als Drehort für so einige Film- und Fernseh-Hits! So wurden hier unter anderem Teile der Kinofilme „Wer ist Hanna?“ und „Wir sind die Nacht“ gedreht – sogar Rapper Sido drehte hier ein Musikvideo. Am besten bekannt ist der Berliner Park allerdings für die DDR-Kult-Serie „Spuk unterm Riesenrad“! 2012 und 2013 wurde im Park sogar die gleichnamige Theaterproduktion aufgeführt. Passend dazu startet schon bald das Remake zu „Spuk unterm Riesenrad“ in den Kinos!
Autoleichen im Neandertal
Autoliebhaber müssen nun ganz starke Nerven haben! Beim Auto-Skulpturenpark im Neandertal handelt es sich nämlich eher um einen Friedhof, auf dem 50 Oldtimer ihrem Schicksal überlassen und über die Zeit eins mit der Natur wurden. Doch wie kam es dazu, dass die kostbaren Fahrzeuge hier gelandet sind?
Verantwortlich dafür war der Autohändler Michael Fröhlich, der sich die Oldtimer zu seinem 50. Geburtstag gönnte, um dann eine einzigartige Attraktion zu erschaffen. Der besondere Autofriedhof befindet sich gegenüber vom Neanderthal-Museum in Erkrath (Nordrhein-Westfalen).
Neben Oldtimern wie dem Opel Olympia und einem Cadillac finden aufmerksame Besucher hier allerdings noch viele weitere Kuriositäten, wie zum Beispiel eine rote Telefonzelle, ein Stück der Berliner Mauer und sogar ein Flugzeug! Natürlich hat Fröhlich alle schädlichen Flüssigkeiten vorher fachgerecht entfernt, bevor er seinen Skulpturenpark auf einer Fläche von 20.000 Quadratmetern erbaute. Wer den skurrilen Autofriedhof besuchen will, muss 10 Euro Eintritt zahlen. Für Fotografen kostet es 20 Euro.
„Shining“ will seine Kulisse zurück
Wer Stephen Kings „Shining“ gelesen oder gesehen hat, wird bei dieser prachtvollen Kulisse vermutlich sofort an das schaurige Overlook-Hotel denken. Doch keine Angst: Das Hotel Waldlust in Freudenstadt (Baden-Württemberg) diente King nicht als Inspiration für seinen Horror-Klassiker. Erbaut wurde die luxuriöse Unterkunft 1902 im Namen des Hoteliers Ernst Luz Senior. Seitdem beherbergte das Grand Hotel die High Society: Fürsten, Sultane, Könige und Filmstars gingen hier tagtäglich ein und aus.
Es gibt sogar das Gerücht, dass eine Frau namens Adéle B in den 1940er Jahren in ihrem Zimmer ermordet wurde und seitdem im Hotel Waldlust umherspukt… Im Jahr 2005 wurde der Betrieb dann endgültig eingestellt. Seitdem tummeln sich hier – neben den Geistern natürlich – hauptsächlich Horror-Fans und Fotografen. Führungen und Übernachtungen sind ebenfalls möglich!
Auch das imposante Schlosshotel Waldlust war schon Schauplatz eines Horrorfilms: „Bela Kiss: Prologue“ handelt von einem ungarischen Serienkiller der während des Ersten Weltkrieges 23 Frauen tötete und auch 100 Jahre später noch sein Unwesen im Hotel treibt. Ganz schön gruselig! Doch auch die Streamer Knossi, UnsympathischTV und (mal wieder) Rapper Sido veranstalteten hier 2020 ihr „Horror-Camp“ und brachen mit dem Twitch-Livestream-Event den Zuschauerrekord in Deutschland!
Ein Highlight für alle Film-Fans
Natürlich darf auf dieser Liste auch die Heilstätten-Klinik in Beelitz (Brandenburg) nicht fehlen! Als einer der größten Krankenhauskomplexe der Region beherbergte die ehemalige Lungenanstalt zu Hochzeiten bis zu 1.000 Patienten gleichzeitig. Nachdem sie in beiden Weltkriegen als Lazarett diente, wurde sie von 1945 bis 1994 von der Roten Armee eingenommen.
Seitdem wurde die riesige Anlage seinem Schicksal überlassen und dient auch heute noch als Reiseziel für neugierige Adrenalin-Junkies.
Wenn ihr ab und zu mal Filme oder Serien schaut, habt ihr die Heilstätten-Klinik bestimmt schon gesehen, denn sie ist einer der beliebtesten Lost Places in Deutschland! Neben Musikvideos von Rammstein und Peter Fox wurde das Gelände nämlich auch für Hollywoodfilme wie Roman Polańskis „Der Pianist“, „Operation Walküre“ mit Tom Cruise und „A Cure for Wellness“ genutzt. Der deutsche Horrorfilm „Heilstätten“ mit Nilam Farooq und Emilio Sakraya spielt ebenfalls hier, wurde aber in der Heilstätte Grabowsee gedreht. Während einige Häuser immer noch genutzt werden, fielen andere dem Vandalismus zum Opfer. Führungen werden unter anderem HIER angeboten.
HIER begeben wir uns in ganz besondere Unterkünfte…