Titel: Postkarte Klingenmünster 1900
Quelle: via Wikimedia Commons
Die Schönheit liegt im Verborgenen
Burg Eltz, Hängeseilbrücke Geierlay, Porta Nigra: Diese wunderschönen Sehenswürdigkeiten in Rheinland-Pfalz kennt wohl jeder. Doch im Westen Deutschlands gibt es so einige Wunder der Architektur und Natur, von denen ihr mit Sicherheit noch nie gehört habt! Herzlich willkommen zu unserem Streifzug durch die versteckten Schätze von Rheinland-Pfalz. Abseits der bekannten Pfade verbergen sich hier wahre Perlen, die nicht nur geschichtsträchtig sind, sondern auch mit ihrer natürlichen Schönheit beeindrucken. Lasst uns gemeinsam auf Entdeckungsreise gehen und die unbekannten Schönheiten von Rheinland-Pfalz ans Licht bringen – denn manchmal sind es gerade die weniger bekannten Orte, die die faszinierendsten Geschichten zu erzählen haben…
Monreal: Authentisches Mittelalter-Flair
Etwa 40 Kilometer westlich von Koblenz liegt die kleine Ortsgemeinde Monreal mit gerade einmal 900 Einwohnern! Wer das authentische Mittelalter-Flair von Rheinland-Pfalz erleben will, ohne Touristenmagneten wie Trier, Saarburg oder Speyer zu besuchen, ist hier genau richtig!
Das Highlight des Ortes sind definitiv die Ruinen der Löwen- und Philippsburg, die beide aus dem 13. Jahrhundert stammen. Die einzigartigen Fachwerkhäuser bilden aber unumstritten das Herzstück des Ortes in der Eifel. Monreal war außerdem schon Schauplatz für mehrere TV-Produktionen, unter anderem für die Krimiserien „Der Bulle und das Landei“ und „Alarm für Cobra 11“!
Klingenmünster: Mehr Burgen als Einwohner?
Zugegeben, die Überschrift ist etwas überspitzt. Doch drei Burgen auf knapp über 2.000 Einwohner ist doch nun wirklich nicht gerade wenig, oder? Obwohl der kleine Erholungsort Klingenmünster in der Verbandsgemeinde Bad Bergzabern auf den ersten Blick unscheinbar wirkt, sind allein die grandiosen Bauten einen Besuch allemal wert!
Quelle: via Wikimedia Commons
Die erste Burg ist die so genannte „Fliehburg Heidenschuh“, welche sich in der Nähe des Treutelsbergs befindet. Die prächtige Ringwallanlage wurde vermutlich nur in Notzeiten genutzt – ihre Geschichte reicht allerdings bis ins 8. Jahrhundert zurück!
Die nächste Burg in der Nähe von Klingenmünster ist die „Stauferburg Landeck“ aus dem 12. Jahrhundert. Nachdem sie im Pfälzischen Bauernkrieg 1525 erstmals zerstört wurde, folgte die völlige Zerstörung vermutlich im 17. Jahrhundert. Heute dient die Burgruine als Kulisse für das sagenhafte Landeckfest.
Zu guter Letzt erwartet uns noch das „Waldschlössel“ – eine der ältesten Burganlagen der Pfalz! Die Salierburg beherbergt eine unfassbar lange Geschichte und liegt ebenfalls am Treutelberg. Seit 2000 steht sie unter dem Schutz der UNESCO.
Traben-Trarbach: Die Unterwelt des Weins
Klar, Traben-Trarbach ist den meisten Menschen in Rheinland-Pfalz und Umgebung bekannt. Doch habt ihr schon einmal von der Traben-Trarbacher Unterwelt gehört? Um 1900 war die Kleinstadt nach der legendären Weinstadt Bordeaux der zweitgrößte Weinumschlagplatz Europas. Ein Ausflug in die Welt der Weingeschichte ist auch heute noch möglich – allerdings unterirdisch!
Der Traben-Trarbacher Weinkeller erstreckt sich über rund 100 Meter lange Gewölbe. Neben spannenden Führungen erwarten euch hier außerdem immer mal wieder Feste und Konzerte, wie der „Mosel-Wein-Nachts-Markt“ – ein außergewöhnlicher Weihnachtsmarkt unter der Erde!
Wollseifen: Ein Geisterdorf in der Eifel
Wenn ihr dachtet, unheimlicher geht’s nicht mehr, kommt von irgendwo das Dörfchen Wollseifen her. Genauer gesagt befindet sich das Geisterdorf mitten im Nationalpark Eifel in Rheinland-Pfalz.
Eigentlich sollte Wollseifen bereits seit 1946 nicht mehr existieren, dann verkündeten britische Soldaten nämlich, dass die Bewohner ihre Heimat räumen müssen, damit hier ein Truppenübungsplatz entstehen kann. Ein riesiger Schock für die kleine Gemeinde.
Obwohl Wollseifen heute als echter „Lost Place“, beziehungsweise als Wüstung gilt, ist das Dorf seit 2006 endlich wieder für alle Menschen zugänglich und zählt nun als Bodendenkmal. Die bedingungslose Liebe der ehemaligen Bewohner für ihre einzig wahre Heimat spürt man hier auch heute noch – oder so erzählt man sich zumindest…
Oppenheim: Ein mystisches Kellerlabyrinth
Das Oppenheimer Kellerlabyrinth hat nichts mit dem Vater der Atombombe zu tun, sondern mit der kleinen Stadt Oppenheim im Landkreis Mainz-Bingen am Oberrhein. Hier verbirgt sich tief unter der Erde das 40 Kilometer lange Kellerlabyrinth!
Dieses einzigartige Kulturdenkmal entstand zwischen dem 12. und 17. Jahrhundert und begeistert heute zahlreiche Besucher mit seiner ganz besonderen Atmosphäre.
Im Gegensatz zur Traben-Trarbacher Unterwelt befanden sich hier nicht nur Weinkeller, sondern auch Lagerräume für allerlei andere Güter. Über die Zeit wurde das unterirdische System immer unübersichtlicher, einige der Keller liegen sogar in mehreren Stockwerken übereinander – so ist in Rheinland-Pfalz ein echtes Labyrinth entstanden. Neben zahlreichen Führungen gibt’s hier außerdem eine Halloween-Party!
HIER wartet euch ein weiteres Ausflugsziel in Rheinland-Pfalz!