
„Das Herz schlägt im Wiesenttal“ – wo Burgen und Natur verschmelzen
Wer die Fränkische Schweiz besucht, spürt sofort ihren unverwechselbaren Charme: Sanfte Hügel, schroffe Felsen und urige Täler bilden eine Landschaft, die seit Jahrhunderten Reisende in den Bann zieht. Schon 1793 schwärmten zwei Berliner Studenten vom „Muggendorfer Gebürg“ und schrieben damit die ersten touristischen Berichte über die Region. Besonders eindrucksvoll ist die Burgruine Neideck, die auf einem Felsen über dem Wiesenttal thront – ein Relikt aus dem 13. Jahrhundert, das heute frei zugänglich ist und ein beliebtes Ziel für Wanderer bietet.
Nicht weniger beeindruckend ist Gößweinstein, ein kleines Städtchen, das gleich mit mehreren Höhepunkten glänzt: Neben einer Burg im neugotischen Stil erhebt sich hier die barocke Basilika von Balthasar Neumann – einer der wichtigsten Wallfahrtsorte Deutschlands. Nur wenige Schritte entfernt wartet die Martinswand, ein 40 Meter hoher Felsen, der nicht nur Kletterer begeistert, sondern auch Wanderern eine atemberaubende Aussicht beschert.
Auch die Wiesent selbst ist ein Highlight. Während historische Dampfbahnen am Wochenende durch das Tal schnaufen, gleiten Kanus über das klare Wasser, in dem Forellen ihre Bahnen ziehen. Wer Lust hat, kann hier nicht nur paddeln, sondern auch mit der Angelrute sein Glück versuchen.
„Felsen, Höhlen und Fachwerk“ – eine Reise durch Geschichte und Erdzeit

Das Felsendorf Tüchersfeld bei Pottenstein ist eines der markantesten Wahrzeichen der Region. Malerisch schmiegen sich die Häuser zwischen bizarre Felsnadeln, die einst Korallenriffe eines tropischen Meeres waren. Heute ist hier das Fränkische-Schweiz-Museum untergebracht. Nur wenige Kilometer entfernt lockt die mystische Teufelshöhle, die größte der über tausend Höhlen der Region. Besucher wandern durch gewaltige Tropfsteinsäle wie den berühmten Barbarossa-Saal – ein Erlebnis, das Millionen Jahre Erdgeschichte lebendig macht.
Ein weiteres Juwel ist die Burgruine Streitburg, die hoch über dem Ort Streitberg thront. Gemeinsam mit der gegenüberliegenden Ruine Neideck bietet sie einen faszinierenden Blick auf das Wiesenttal. Unterhalb entdeckte der Nürnberger Industrielle Ignaz Bing 1905 eine Tropfsteinhöhle, die er in eine kunstvoll beleuchtete Schauhöhle verwandelte – bis heute ein Publikumsmagnet.
Doch die Fränkische Schweiz ist nicht nur Naturidylle, sondern auch von Kultur geprägt. Entlang der berühmten Burgenstraße reihen sich Festungen und Schlösser aneinander, während die Stadt Forchheim mit ihrem mittelalterlichen Stadtkern, Kopfsteinpflaster und Fachwerkcharme lockt. Wer es urig mag, sollte unbedingt den Kellerwald besuchen: Dort schenken im Sommer über 30 Bierkeller fränkische Braukunst aus – Tradition und Lebensfreude in ihrer schönsten Form.

