Titel: Pompeji
Quelle: Andy Holmes via Unsplash

Eine Stadt, in der die Zeit stillsteht

Willkommen in der Stadt, in der die Zeit stillsteht. In der Antike war Pompeji eine gewöhnliche Stadt in Kampanien – heute ist sie eines der berühmtesten und wichtigsten Zeitzeugnisse der römischen Geschichte. Der Ausbruch des Vesuvs, der sich vor etwa 2000 Jahren ereignete, ist der Grund, warum wir nun so viel über das Leben, die Kunst und die Besonderheiten der Stadt wissen. Anstatt in Vergessenheit zu geraten, wurden Pompeji und seine Bewohner unter einer dicken Schicht vulkanischer Asche und Gestein konserviert. In diesem Artikel begeben wir uns gemeinsam mit euch auf eine Zeitreise durch die faszinierende und zugleich tragische Geschichte Pompejis.

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Der Ausbruch

Kurz bevor die katastrophalen Ereignisse Pompeji für immer verändern sollten, lebte die Stadt ein scheinbar normales Leben. In den Tagen und Wochen vor dem Ausbruch gab es zwar Anzeichen für Unruhe – immer wieder gab es kleine Erdbeben und leichter Ascheregen – doch niemand in Pompeji konnte ahnen, welch verheerende Ereignisse bevorstanden.

Es war ein ganz gewöhnlicher Morgen im Jahr 79 n. Chr. – vermutlich im August oder Oktober – als der Vesuv, ein scheinbar ruhender Vulkan, plötzlich erwachte. Eine gewaltige Explosion schleuderte Asche, Gestein und glühende Lava Tausende Meter hoch in den Himmel. Innerhalb weniger Stunden wurde der Himmel über Pompeji von einer düsteren Wolke aus Asche und Gasen verdunkelt, die die Sonne verschluckte und die Stadt in einen Friedhof verwandelte.

In den folgenden Tagen und Wochen bedeckte eine dicke Schicht vulkanischer Asche und Gestein Pompeji vollständig. Dabei wurden nicht nur die Gebäude, sondern auch das Leben und die Bewegungen der Menschen, die in diesem schicksalhaften Moment gefangen waren, konserviert. Die antike Stadt wurde von der Außenwelt vergessen und blieb über 1500 Jahre unter einer undurchdringlichen Schicht aus Asche und Gestein verborgen, bis sie schließlich im 18. Jahrhundert wiederentdeckt wurde.

Die Kunst

Obwohl die Geschichte Pompejis tragischer nicht sein könnte, ist der Vulkanausbruch der Grund, warum wir heute so viel über das Leben der Bewohner wissen. Pompeji war nicht nur eine blühende Handelsstadt, sondern auch ein kulturelles Zentrum, das reich an Kunst und Kreativität war. Die Kunst in Pompeji spiegelt nicht nur die römische Ästhetik wider, sondern auch Einflüsse aus Griechenland und anderen Teilen des Mittelmeerraums.

pompeji wandmalerei Titel: Wandmalerei in Pompeji
Quelle: Nick Fewings via Unsplash

Eine der bemerkenswertesten Formen der Kunst in Pompeji sind die Fresken und Wandmalereien, die die Wände der Häuser und öffentlichen Gebäude schmückten. Diese kunstvollen Gemälde zeigten oft mythologische Szenen, Landschaften, Porträts und Alltagsszenen und waren oft in lebhaften Farben und feinen Details ausgeführt. Sie dienten nicht nur der Dekoration, sondern auch der Kommunikation von sozialen, religiösen und politischen Botschaften. Noch heute dienen die Werke in Pompeji aufgrund ihres fabelhaften Zustands als Ausgangspunkt der römischen Wandmalerei.

Die Menschen

Pompeji war eine vielfältige und lebendige Stadt. Sie wurde von den verschiedensten Menschen bewohnt – darunter Händler, Handwerker, Bauern, Sklaven und wohlhabende Patrizier. Jede Schicht der Gesellschaft trug auf ihre Weise zum kulturellen und wirtschaftlichen Leben der Stadt bei. Auch heute sind die Menschen noch Teil ihrer Heimat.

Die menschlichen Figuren, die man heute in Pompeji besichtigen kann, sind nicht wirklich die Überreste der einstigen Bewohner, die durch die Asche und das Gestein des Vesuvausbruchs von 79 n. Chr. konserviert wurden. Vielmehr handelt es sich dabei um Körperabdrücke. Archäologen haben die Hohlräume, die die Körper im Gestein hinterlassen haben, mit Gips gefüllt. Diese Gipsabgüsse ermöglichen es den Besuchern, die Bewohner der antiken Stadt in ihren letzten Momenten zu sehen.

Für die Menschen von Pompeji bestand das tägliche Leben aus einer Vielzahl von Aktivitäten. Handwerker wie Töpfer, Schmiede und Textilhersteller hatten ihre Werkstätten entlang der engen Gassen der Stadt, während Händler und Kaufleute ihre Waren auf den belebten Straßen verkauften. Frauen spielten eine wichtige Rolle im Haushalt und bei der Erziehung der Kinder. Männer arbeiteten wiederum oft außerhalb des Hauses oder bekleideten politische und soziale Ämter.

Besonderheiten

Pompeji war die Heimat vieler wohlhabender Bürger, die prächtige Villen mit aufwändigen Fresken, Mosaiken und Gärten besaßen. Zu den bemerkenswertesten Villen gehören die Villa dei Misteri mit ihren faszinierenden Wandmalereien und die Villa dei Papiri mit ihrer beeindruckenden Bibliothek. Besucher bekommen hier einzigartige Eindrücke, sowohl in das Leben der normalen Bürger als auch in das der Wohlhabenden und Einflussreichen.

hund pompeji Titel: Körperabdruck eines Hundes in Pompeji
Quelle: Claus Ableiter via Wikimedia Commons | CC BY-SA 3.0 Unported

Neben den menschlichen Körperabdrücken wurden auch die Überreste von Tieren gefunden, darunter vor allem Hunde. Ein besonders berühmter Fund ist der Abdruck eines Hundes, der sich in einer schützenden Haltung zusammengerollt hat. Dieser Abdruck vermittelt eine ergreifende Vorstellung davon, wie auch die Tiere von der Katastrophe überrascht wurden.

Tour

Ob ihr Pompeji alleine oder mit einem Tour-Guide entdecken wollt, bleibt euch überlassen. Allerdings solltet ihr die Tickets bereits vor eurer Reise buchen, denn besonders in den Sommermonaten sind hier sehr viele Touristen unterwegs! Wenn ihr genug Zeit habt, solltet ihr außerdem unbedingt noch einen Abstecher nach Herculaneum machen. Dabei handelt es sich um eine etwas kleinere Stadt, die ebenfalls vom Vulkanausbruch überrascht wurde und faszinierende Einblicke in das antike Leben bietet. Infos zu den verschiedenen Touren, Kategorien und Preisen findet ihr hier.

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