Worms in Rheinland-Pfalz gehört zu den bekanntesten UNESCO Städten in Deutschland. Allein der Kaiserdom, der älteste der Region ist einen Besuch wert. Die Nibelungen-Altstadt ist zum Verlieben und ständig spürt man vor Ort die deutsche Geschichte des Ortes. Schon vor 7.000 Jahren wurde Worms erstmals besiedelt und unter Karl dem Großen wurde es zu einem der wichtigsten Städte des Mittelalters.
Am Rand der Metropolregionen Rhein-Neckar und Rhein-Main gelegen ist es gut angebunden um innerhalb von einer Stunde wieder in einer Großstadt oder in weniger als einer halben Stunde in der schönen rheinländischen Natur zu sein. Wir verraten euch, was man bei einem Kurztrip auf keinen Fall verpassen sollte.
Wormser Innenstadt
Schon die Kelten haben in der Region um Worms gesiedelt und gaben der Stadt ihren ältesten Namen „Borbetomagus“. Die Römer bauten hier in der Antike ein Kastell und befestigten Worms als Teil des Limes, Grenze zu „den wilden Germanenländern dahinter“. Mit den Römern kam auch der Wein nach Worms, der noch immer die Landschaft drumherum, die Wirtschaft in Rheinland-Pfalz und die Küche der feinen Gastronomie der Stadt prägt. Regelmäßig finden im Jahr in Worms selbst und vielen Dörfern in der Umgebung Weinfest statt. Die deutschen Stämme und Völker der Alemannen und Franken hinterließen ebenfalls ihre Spuren und gaben ihr das typisch mittelalterliche Aussehen.
Bereits von Weitem prägt der romanische Dom zu St. Peter die Silhouette der Stadt wie keine andere Sehenswürdigkeit. An einigen Stellen ist die historische Stadtmauer, die etwa ab dem 9. Jahrhundert errichtet wurde, noch eindrucksvoll erhalten. Zum Beispiel das imposante Raschitor im ehemaligen Judenviertel, das Stadttor am Torturmplatz oder im Lutherring, einst den Dom schützend. Vor allem im Zentrum Worms´ kann man Überreste der Stadtmauer entdecken.
Ebenfalls einen Besuch wert ist der 10,5 Hektar große Schlosspark im Wormser Stadtteil Herrnsheim. Dieser ist der bedeutendste Englische Landschaftsgarten in Rheinland-Pfalz. Die Geschichte der Burg und des späteren Schlosses der Herren von Dalberg reicht bis 1460 zurück. 1689 wurde das damalige Schloss während des Pfälzischen Erbfolgekrieges zerstört. 1714 erfolgte der Bau eines Barock-Schlosses mit barocker Gartenanlage. Ein Quell von Ruhe und Erholung. Inmitten atemberaubender Schönheit ist er inzwischen für Einwohner und Besucher zu einem unverzichtbaren Teil der Stadt geworden.
Die überschaubare Innenstadt von Worms lädt dagegen zum kurzweiligen Flanieren zwischen den Sehenswürdigkeiten ein. In einigen Einkaufsmöglichkeiten, Cafés und Restaurants kann man zur Ruhe kommen und die nächste Aktivität planen.
Kultur und Geschichte in Worms erleben
Der Dom St. Peter gehört gemeinsam mit den Domen in Mainz und Speyer zu den großartigsten Schöpfungen romanischer Kirchenbaukunst. Die Ursprünge des Wormser Domes reichen in die frühchristliche Epoche spätrömischer Zeit zurück. Erbaut wurde er 1130 bis 1181, wobei parallel zum Neubau der Abriss einer frühromanischen Basilika aus dem ersten Viertel des 11. Jahrhunderts erfolgte. Aus der Frankenzeit ist der erste Wormser Bischof (Berthulf, 614) überliefert, sein Dom war erheblich kleiner als der heutige. Wie es bei vielen prestigeträchtigen Kirchenbauten der Fall war. Nach Bränden oder anderen Beschädigungen wurden viele Kirchen grundsaniert, komplett wieder aufgebaut oder in einem anderen architektonischen Stil verziert. So zum Beispiel wurde 1300 die romanische Nikolauskapelle durch eine gotische ersetzt und gleichzeitig wurde das Südportal mit plastischem Figurenschmuck als Bilderbibel neu gestaltet.
Der Wormser Dom, auf dem höchsten Punkt der Wormser Innenstadt gelegen, ist das bedeutendste Bauwerk der Wormser Romanik. Große Ereignisse, die im Zusammenhang mit dem Dom standen, waren unter anderem die Papstwahl (Leo IX.) im Jahr 1048, das Wormser Konkordat im Jahr 1122, mit dem der Investiturstreit beendet wurde; der Reichstag zu Worms (1521), während dem sich Martin Luther vor Kaiser Karl V. verantworten musste, was den Bruch in der abendländischen Kirche zur Folge hatte. Wegen letzterem ist die Stadt auch als Lutherstadt bekannt, für den es heute noch ein Denkmal in der Stadt gibt.
Außerdem ist der Wormser Dom auch Grablege für die Vorfahren und Angehörigen des salischen Königshauses, die bis ins 11. Jahrhunderts vor Ort eine Burg hatten. Zahlreiche Kaiserbesuche und große Ereignisse, teils mit politisch gravierenden Folgen, fanden im Mittelalter im Dom und in seiner nächsten Umgebung statt. Zusammen mit Mainz und Speyer bilden die drei romanischen Kaiserdome am nördlichen Oberrhein eine weltweit einmalige Situation. Für die Stadt Worms und die Region ist er seit über 1000 Jahren das überragende Wahrzeichen.
Das Nibelungenmuseum
Perfekt um die Geschichte und Beudeutsamkeit von Worms zu erleben und mehr darüber zu erfahren ist das Nibelungenmuseum. Das Nibelungenmuseum ist kein Museum im klassischen Sinn, das Relikte sammelt und präsentiert. Stattdessen wird viel mehr auf modernen Medien gesetzt. Perfekt für die lange Tradition der Nibelungen-Rezeptionen für die das Museum und die Stadt einstehen. Das Nibelungenmuseum ist in zwei malerischen Türmen der stauferzeitlichen Stadtmauer integriert, durch die der Besucher mit einem Multimedia-Guide ausgestattet wie durch ein begehbares Hörbuch wandert.
Siegfrieds Einzug in Worms und der Königinnen-Streit vor dem Dom sind zwei von vielen Szenen, die in und um Worms spielen. Nicht zu vergessen: die Versenkung des berühmten Nibelungenschatzes durch Hagen im Rhein. Über all das und noch viel mehr kann man bei einem kostengünstigen und mit dem Museumspass sogar kostenlosen Besuch erfahren.