Unscheinbar und malerisch schön ist die Grenze, die einen der kleinsten Staaten der Welt von Italien trennt. Man könnte fast denken, man wäre immer noch in Mittelitalien zwischen Emilia Romagna und den Marken, wäre nicht der monumentale, inmitten von Hügeln und Tälern thronende Monte Titano. Das Zentrum von San Marino und der gleichnamigen Hauptstadt hat eine besondere Faszination.
Etwas Wildes, Mystisches und traumhaft Paradiesisches vereint diese Enklave, die vollständig vom italienischen Festland umschlossen wird. Je näher man den Hängen des einsam stehenden Berges kommt, desto mehr wird einem die Bedeutung dieses Ortes für die Souveränität der ältesten Republik der Welt bewusst. Eine Reise beginnt, die trotz der kleinen Fläche unglaublich viel zu bieten hat und jeden Besucher fesselnd zurücklässt.
Mit einer Fläche von nur etwa 61 Quadratkilometern und einer Bevölkerung von rund 34.000 Menschen ist San Marino eines der kleinsten Länder der Welt. Die Geschichte und die kulturellen Besonderheiten zum großen Nachbarn Italien sind dennoch bemerkenswert. Neben einer atemberaubenden Landschaft, erwartet jeden Anreisenden in den Gassen der Altstadt und auf dem Weg zu den Haupt-Wahrzeichen San Marinos, den drei Türmen, magische Momente und die Entdeckung der einzigartigen Nation der Sammarinesen.
Frei, unabhängig und Stoltz
Bereits seit der Spätantike, durch das Mittelalter und die absolutistische Neuzeit hinweg, einer Zeit in der Monarchen und Autokraten die Staaten Europas beherrschten, war San Marino seit seiner Gründung 301 eine unabhängige Republik. Über die Jahrhunderte hinweg haben die stolzen Bürger San Marinos diese Unabhängigkeit und ihre staatliche Souveränität gegenüber Invasoren und den streitlustigen italienischen Kleinstaaten bewahren können.
Als Symbol und Zeichen für die Freiheit, die Demokratie und ihre Freiheit, ziert der Ausruf „Libertas“ die Flagge San Marinos. Ebendiese stolze Geschichte und die Werte die San Marino vertritt, ziehen sich durch die malerische Altstadt, die hiesige Gastfreundschaft und die auf dem Titano emporragenden 3 Festungen fort.
Wahrzeichen des Landes, der Stadt und der Einwohner – die 3 Türme
Auf dem Weg zu den Türmen Guaita, Cesta und Montale, die das Nationalwappen und viele dekorative und architektonische Elemente in San Marino zieren, passiert man beim steilen Aufstieg schnuckelige Gassen und wunderschöne Piazzas. Dort findet man neben den üblichen Souvenirshops auch Kunstläden, gemütliche Cafés, zahlreiche Restaurants und vor allem schattige Plätze für eine kleine Siesta. Auf keinen Fall verpassen sollte man den Regierungspalast, den Palazzo Pubblico, wo seit Jahrhunderten der traditionelle Sitz der parlamentarischen Regierung San Marinos ist.
Wenn man den schlängelnden, gepflasterten Straßen folgt, gelangt man zum ersten Turm, der Hauptattraktion der Stadt, wenn man so will, von wo aus ein besonderer Rundgang beginnt. Dieser führt einen auf den höchsten Stellen des Gipfels durch wunderschöne Wanderwege und Mauerpassagen zu den beiden anderen Festungen und eröffnet einem erst die ganze Schönheit und Größe San Marinos.
In den Anlagen selbst lernt man anhand von ausgestellten Exponaten und Infotafeln viel über die aufregende Geschichte San Marinos. Die Baugeschichte dieser Haupt-Verteidigungsanlagen der Stadt begann bereits im 11. Jahrhundert und ist von zahlreichen Reparaturen, Anpassungen und Neubebauung geprägt. Die ältesten Strukturen stammen sogar noch aus der Römer-Zeit, die hier ein Castel unterhielten. Nachdem die Türme als Spähposten, Gefängnis, Waffenkammer, Kaserne und Festung für die Streitkräfte San Marinos genutzt wurden, sind 2 von ihnen nun für die Öffentlichkeit als Museen zugänglich.
Die malerische Aussicht auf die Altstadt und San Marinos traumhaftes Umland sollte man definitiv genießen. Ebenso wie den Ausblick aufs Meer und die benachbarte Stadt Rimini, die man von den Türmen aus an klaren Tagen gut erkennen kann.